Wie ich den Wald vor Bäumen wieder gesehen habe!
Machen wir uns nichts vor: während der letzten Monate sind wir sicher alle dann und wann in der Situation gewesen, einfach mal alles Scheiße zu sehen. Und zwar ausnahmslos. Das ging mir nicht anders!
Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: mich hat das letzte Jahr an alle meine persönliche und auch privaten Grenzen gebracht. Was aber in der Folge heißt, dass es im günstigsten Fall einen Lerneffekt gibt oder auch das Warten auf „Aufwind“.
Klar wissen wir, dass es nach jeder (wie auch immer gearteten Krise) wieder aufwärts geht, aber wenn wir drinstecken, ist das Abwarten oft das Schwierigste. Auch das mit dem Glas halbvoll oder halbleer sehen, hängt einem irgendwann zum Hals raus.
Mit ein wenig Abstand betrachtet durfte ich aber doch erkennen, dass es immer wieder Türen gibt, die aufgehen, wenn das Haupttor geschlossen ist. Mein Haupttor war – aus finanzieller und zeitintensiver Sicht zumindest meine Stadtführungen
Ich würde mal sagen, dass das schon mein „Hauptjob“ war. Dann noch Hochzeitsreden und 1 – 2 Prag-Reisen im Jahr. Aber diese Türen sind ja jetzt zu!
Die Türen, die sich aber dann aufgetan haben, sind zum einen „Der Ulm-Träumer“ www.derulmtraeumer.de wo ich gerade im Moment den 2. Teil einspreche und…. die Tür zum Wald!
Aber mal auf Anfang. Immer wenn ich gestresst, traurig, genervt, kaputt, leer bin, gehe ich raus in die Natur und stelle fest, dass ich ruhiger werde, wenn ich im Wald bin. Ich bekomme wieder Luft, kann frei schnaufen und auch der Druck, den ich fühle, wird weniger. Ich werde ruhiger und kann kreativ werden. Und kann meinen seelischen Müll abladen. So ein jahrhundertealter Baum hält das aus.
Durch Zufall dann bin ich auf die Seite Waldbaden https://waldbaden-akademie.com/ gestoßen und um mir etwas Gutes zu tun, habe ich mich angemeldet für ein Seminar. Das fand tatsächlich unter großen Sicherheitsvorkehrungen und Hygienekonzepten statt im Höchst im Odenwald, der Titel des Seminars war „Entspannung finden, Stress bewältigen“, unsere Ausbilder waren Michaela Dalchow https://www.michaela-dalchow.de und Andreas Schwab https://www.kraftquell.info/
Und jetzt weiß ich auch, warum es mir im Wald besser geht!!!!
Aber das kann ich euch ja noch ausführlich und persönlich erzählen, wenn es mal soweit ist!
Abgesehen vom Inhalt: es war ein Traum, in einem Tagungshotel 3 x täglich was Leckeres zum Essen zu bekommen und Menschen zu treffen. Das allein war schon ein Erlebnis Das Ziel dieser Woche war ein Seminar zum Waldbaden, um das dann selber anbieten zu können.
Ich selber bin da reingepurzelt – eher rein zufällig. Neben mir waren weitere 8
Teilnehmerinnen und die waren auch alle schon sehr weit. Weiter wie ich. Ruhig, besonnen, achtsam. Es waren tolle Frauen, die ich dort getroffen habe und auch die Kursleiter – Hammer, großen Respekt!
Ich mach das mal an einem Beispiel fest: Es ging um das Thema „Schlendern im Wald“ …. Ich war gefühlt die Einzige, die noch niemals geschlendert ist. Waren die anderen Teilnehmerinnen noch am Waldrand, hätte ich am liebsten die 10 km Marke geknackt. Auch das Thema „Achtsamkeit“ war ein Neues für mich. Wenn ich normalerweise etwas präsentiere, geschieht dies laut, knackig, spontan, temperamentvoll.
Wenn ich laufe oder gehe, dann um den Gipfel zu erreichen. Also diese Woche war wirklich eine Herausforderung für mich, aber ich habe es wahnsinnig genossen, einfach im Wald zu sein.
Der Höhepunkt war dann wirklich so ein Gefühl zu haben wie Kinder, wenn sie draußen spielen dürfen. Freiheit, Abenteuer, Düfte, Sammeln, herrlich!!!! Dreckige Füße bekommen beim Barfußlaufen, yippieh!
Es kam das Ende der Woche, wir hatten 2 Prüfungen zu absolvieren, eins meiner Themen war „Kommunikation des Waldes“ …. Das war genau mein Ding, weil Kommunikation sowieso meine Welt ist und dem Himmel sei Dank war das eine Gruppenarbeit, die ich zusammen mit Sabrina Braner https://achtsamkeit-braner.de machen durfte, sie – ein echter Profi schon und so konnte ich mitglänzen ;-)
Die zweite Prüfung war dann im Wald und das war eine Gaby-Live-Action-Attacke. Die anderen Teilnehmerinnen schafften es, uns Teilnehmer alle mit ruhiger Stimme bedacht „runterzuholen“ und die Übungen anzuleiten, ich dagegen habe meine allererste Meditation versucht und wer mich kennt und einer meiner Auftritte schon erlebt hat als „Schneider von Ulm“ oder als „Wirtin“ kann sich vielleicht vorstellen, wie das kam…
Meine Stimme war voller Kraft und Begeisterung, sie hallte vom hinteren Wald zurück, eine Teilnehmerin hat einen Lachkrampf bekommen, eine andere wiederum habe ich tief berührt, eigentlich habe ich alle erreicht, aber es war halt keine Meditation, sondern eher ein Auftritt.
So bin ich nach dieser Woche heimgefahren und war sehr nachdenklich. Ich habe es so sehr genossen, diese Woche, aber ich wusste überhaupt nicht, was damit anfangen. Das, was ich vermittelt bekommen habe, kann ich so nicht wiedergeben – das war mir klar.
Alle Gäste, die mich kennen und buchen, wollen ja Aktion, Unterhaltung, Begeisterung, Kurzweil. Wenn ich denen jetzt ein Waldprogramm mit Achtsamkeit anbiete, fallen die aus allen Socken. Obwohl mir die tollen Frauen und auch die Kursleiter immer wieder versichert haben, es kann auch meins werde, ich soll es auf meine Weise versuchen.
Nun habe ich das wochenlang vor mich hingeschoben, die Entscheidung, ob und was ich damit anfange – mit dem Wald. Oder ob ich einfach sagen kann, es war eine mega Woche mit tollen Begegnungen und Erfahrungen und BASTA.
Und dann kam sie: die nächste Tür und zwar mit Wucht!!! Ich war so blind!!!! Seit Jahren beschäftige ich mich mit Trauer. Nicht nur, dass ich als Trauerrednerin www.rederei-fischer.de arbeite, ich begleite die Menschen oft da durch und bin aktiv dran, das Thema „Trauer“ und „Trauerbewältigung“ anzugehen!
Nun habe ich mich schon angemeldet für ein Aufbaumodul „Waldbaden und
Trauerbewältigung“ im Juli und mein Weg steht! Wobei für mich Traurigkeit viele Gesichter hat. Traurigkeit zeigt sich nicht nur, wenn man einen lieben Menschen verloren hat, sondern auch den Verlust der Lebensfreude, die Trauer um einen Menschen, den man auf einmal nicht mehr trifft, die Traurigkeit über verpatze
Chancen …
All das kann uns traurig machen und Stress verursachen.
Dabei übersehen wir aber gern und oft, dass die Traurigkeit nur ein Stück vom Kuchen ist. Es gibt immer andere Teile, die jederzeit da sind. Oder auch solche Fragen, ob Lachen auch sein darf in Zeiten der Trauer.
Ich möchte nun auf jeden Fall ein Konzept anbieten, dass genau auf das abzielt. Die
Menschen, die zu mir kommen, sollten wissen, dass ich keine Therapiestunden anbiete, dass IHR persönliches Thema nicht besprochen wird, sondern dass wir eine gute Zeit miteinander im Wald haben werden, wir SCHLENDERN durch, nehmen war, freuen uns, erleben den Wald und alles, was er uns anbietet, sind ganz bei uns und kommen nach einiger Zeit entspannt zurück.
Und bei den Möglichkeiten, die ich habe, könnte ich mir auch vorstellen, dass so ein
Nachmittag mit einem Wirtshausbesuch und einem Austausch endet. Und wetten, es geht allen besser danach als vorher?
Ich freue mich darauf, diese Tür zu öffnen und über eure Rückmeldungen und bin gespannt!
Danke an dieser Stelle an Andreas, sein Einfluss war türöffnend ;-)
Ein dickes Dankeschön geht auch an Lea, die mich unterstützt und ich freu mich jetzt schon auf unseren gemeinsamen Outdoor-1.-Hilfe-Kurs!
Und jetzt habe ich auch Kraft, Mut und Muse, meine Facharbeit abzugeben!
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