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Meine Liebe zu Wörtern und Sprichwörtern, Sprache und Sprachwitz haben mich dazu bewegt den Beruf einer Stadtführerin, Rednerin und Moderatorin zu ergreifen. Worte sind für mich ein Lebenselixier und ich staune immer wieder über deren Macht. Mein Berufsleben ist durch die Vielfältigkeit der Aufgaben eine emotionale Achterbahn, da ich in Ausnahmesituation ganz nah an den Menschen bin. 

Lachen und Weinen, Sprüche klopfen und Menschen auffangen, genau das möchte ich mit euch teilen und mir meine Erlebnisse von der Seele schreiben.

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Totensonntag kommt wie gerufen für meine Gastbeiträge!

Autorenbild: gabyfischergabyfischer

Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich auch gleich für eure Rückmeldungen bedanken! Viele von euch haben mir bestätigt und es gleichzeitig bedauert, dass in Deutschland das Thema Tod ein Tabu ist und einfach "totgeschwiegen" wird. Man redet nicht drüber. Wie schade!

Über den Tod zu reden hat noch niemanden umgebracht. Noch nie.
Über den Tod zu reden hat noch niemanden umgebracht. Noch nie.

Danke auch an meine italienischen Freunde, die mir gesagt haben, dass sie in ihrem Land am Geburtstag auf den Friedhof gehen – die ganze Familie – mit Stühlen und Picknick, ums Grab rum sitzen und sich Geschichten erzählen. Wie schön!

Das hat mir an meinen Papi erinnert.

Er wäre nächsten Monat 78 Jahre alt und ist mit nur 60 Jahren gestorben. Als er 70 Jahre alt war, sind wir auch auf sein Grab gegangen mit einem Picknick und ganz

vielen Kerzen. Obwohl ich ganz selten am Grab bin bei ihm. Ich trag ihn bei mir. Mein Papi hatte rollige Haare, ein ungarisches Temperament, konnte tanzen wie der Lumpen am Stecken und singen wie Heino und ich kann ALLE Toni Marschall Lieder  auswendig. Hat er mir immer vorgesungen, wenn ich in der Badewanne saß als Mädchen. Das werde ich nie vergessen. Auch dass er auf alle Fragen eine Antwort hatte, dass er unglaublich geschickt war und auf alle technischen Probleme Lösungen gefunden hat. Papi war charismatisch, spielte das Akkordeon auf dem Kopf, weil er Linkshänder war und liebte es, scharf zu essen.


Aber er war natürlich nicht perfekt und hatte auch andere Seiten…. wie wir alle…. auch er hatte Ecken und Kanten und trug viele Herausforderungen auf seinen Schultern.

Auch wenn er körperlich nicht mehr da ist, trag ich ihn mit mir und ratet mal, was ich meinen Kinder beim Autofahren immer vorgesungen habe….

Eigentlich bin ich noch ein bisschen sauer auf ihn, weil er einfach so früh gegangen ist. Und weil er so einen scheiß Abgang hatte. Damals war ich einfach nicht in der Lage, die Beerdigung zu beeinflussen.

Aber ich mache das wieder gut, bei jeder Trauerfeier.

Ja und auch jetzt bin ich traurig und es brennen mir die Augen.


Hinweis

Werbung, unbeauftragt! Bei diesem Text handelt es sich um einen redaktionellen Beitrag, der unbeabsichtigt durchaus eine werbende Wirkung beim Leser haben könnte, ohne dass ich von irgendeinem Unternehmen dafür beauftragt wurde!


Zum Thema Sterben und Trauer darf ich euch heute Regina und Kerstin vorstellen und habe einen Gastbeitrag mit Interview der beiden.


Kerstin ist mir begegnet bei meiner Arbeit als Trauerrednerin und Regina eigentlich auch, aber davor haben sind wir uns auf einer Gruselführung über den Weg gelaufen…. wie passend ;-)


Name Kerstin Neumann

Beruf Mitarbeiterin beim Bestattungsinstitut Baur


Kerstin, ich habe bei einer Trauerfeier ein so schönes Brett  gesehen von Dir. Seit wann machst Du das?

Wir haben das ganze Ende November 2018 ins Rollen gebracht.


Wie bist Du auf die Idee gekommen?

Ich bin ja fast jeden Tag auf dem Friedhof und schau mir die trostlosen Holzkreuze auf dem Friedhof an. Ein Grab wie das andere. Und da wollte ich einfach was verändern. Alexandra Missel, meine Freundin, kann sehr gut malen.

Damals hatte Sie den kompletten Marktplatz von Ehingen als Bühnenbild für unsere Theatergruppe in Ehingen gemalt und da hab ich mit gedacht, wenn sie das kann dann kann sie prima auch Holzstelen bemalen. Ich hab gefragt und sie hat sofort ja gesagt.


Kann man bei dir auch diese Bretter auch bestellen?

Ja klar. Wir freuen uns immer über Bestellungen. Es muss auch nicht immer jemand sterben :) Wir bemalen auch für Geburtstage, Hochzeiten, Jubiläums,…..


Was fasziniert dich daran, dies  zu machen?

Diese Bretter sind individuell und einzigartig. Kein Brett gleicht dem Anderen. Die Menschen machen sich Gedanken wie der Verstorbene war und genau diese Gedanken, Bilder, Sehnsüchte bringen wir aufs Brett. Es gibt nichts was es nicht gibt. Bis heute konnten wir alle Wünsche erfüllen. Die Stelen sind so einzigartig wie die Mensch, denen wir dieses Brett erstellen.


Hast Du einen Ausstellungsraum oder wie finde ich die?

Leider haben wir noch keinen Ausstellungsraum, ist aber in Arbeit. Wir sind auf Facebook unterwegs „KunstHandgemacht2“ heißt unsere Seite. Hier stellen wir unsere Bretter aus.

Wer mehr Infos möchte kann uns gerne anrufen 0170/3013756 oder uns eine Email schicken kunsthandgemacht2@gmail.com

Für Weihnachten nehmen wir gerne noch Bestellungen entgegen.

Die Bretter können natürlich rausgesucht werden und wir besprechen jedes Brett persönlich bevor es gemalt wird.


Was machst Du sonst noch, wenn Du keine Bretter machst?

Ich genieße die freie Zeit mit meinem Mann und unseren Hunden. Bin viel in der Natur unterwegs mit dem Pferd und dass es nicht langweilig wird bin ich noch Ausbilderin und Feuerwehrfrau mit Leib und Seele.


Name Regina Schneider

Beruf Technische Zeichnerin


Regina, ich habe die tolle Urne gesehen von Dir. Seit wann machst Du

Urnen?

Noch nicht lange, erst seit 1 Jahr


Wie bist Du auf die Idee gekommen?

War eigentlich keine Idee von mit, die Idee ist mir nachgelaufen. Habe Bekannte die sind Bestatter und die sagen schon seit Jahren „mach doch mal eine Urne aus Ton für uns, du töpferst doch sonst auch tolle Sachen“ …. und dann nach Jahren

hab ich mich aufgerafft und eine Urne gemacht.


Kann man bei Dir Urnen auch bestellen?

Schon aber ich brauche eine Vorlaufzeit, ca.3 Wochen, es sind mehrere Arbeitsschritte und dazwischen Trockungsphasen (Geduld, die mir manchmal fehlt) und Angehörige können beim Gestalten der Urne gerne mitwirken.


Was machst Du sonst noch, wenn Du keine Urnen machst?

Berufstätig als techn. Zeichnerin für Gartenprodukte, habe auch einen Garten, in dem ich viel Zeit verbringe. So nach den Sommerferien komme ich dann ins „Streichholzschachtelfieber“, sammle das ganze Jahr Gedichte, Sprüche, Geschichten und Kleinigkeiten wie Engel, Elche, Schneemänner, Sterne usw. und diese werden dann vereint zu kleinen Mitbringsel in Streichholzschachteln für die Weihnachtszeit.


Was fasziniert dich daran, Urnen zu machen?

Irgendwie fühlt man sich einem Menschen nahe, obwohl man ihn gar nicht kennt und man weiß, dass er den letzten Weg geht in einer von mir gestalteten Urne. Das ist ein schönes Gefühl.


Hast Du einen Ausstellungsraum oder wie finde ich dich?

Einen direkten Ausstellungsraum habe ich nicht, meine Urnen stehen bei meinen Bekannten (Bestatter) und für meine anderen Objekt ist mein Garten der Ausstellungsraum, ca. 3-4 pro Jahre gehe ich auf div. Kunsthandwerkermärkte und alle 2 Jahre gibt es in meine Garten einen Tag des offenen Gartens mit der Möglichkeit meine/unsere Gartenobjekte (bei diesen Arbeiten

sind wir zu zweit) zu kaufen. 2020 ist es wieder soweit!!!


Danke!!!

Es hat mir viel Spaß gemacht deine Fragen zu beantworten! Freue mich schon auf deinen Blog!


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